Schenck Process mit neuer IT-Infrastruktur
Globale Prozesssicherheit dank zentraler Strukturen
Schenck Process ist weltweit führend in allen Bereichen der Mess- und Verfahrenstechnik und bietet Lösungen für das Wägen, Dosieren (20g/h … 20.000t/h), Fördern, Sieben und Automatisieren sowie die Luft-Filtrationstechnik an. Schenck Process entwickelt, fertigt und vermarktet eine Vielfalt an Lösungen, Produkten, Systemen und Komponenten, in denen sich prozesstechnisches Know-how und bewährte Technologie vereinen – Planung von Prozessabläufe, Dosieren von Schüttgütern, Regeln von Materialflüsse, Erfassen von Warenströmen, Verwiegen von Gütern oder Automatisieren von Transportabläufen. Das in Darmstadt ansässige, auf Carl Schenck zurückgehende und seit 2005 eigenständige Unternehmen hat seinen Umsatz innerhalb weniger Jahre nahezu verdreifacht und ist heute mit mehr als 2.500 Mitarbeitern an über 30 Standorten auf allen Kontinenten aktiv.
Im Rahmen der Ausrichtung der Unternehmensgruppe für die Zukunft wurde auch der Reifegrad der IT überprüft. Der überwiegend lokale Setup konnte die eigenen zukunfts-gerichteten Erwartungen nicht mehr erfüllen. So waren bspw. die ERP-Landschaft und das Active Directory des Unternehmens durch das schnelle Wachstum und aufgrund von Akquisitionen äußerst komplex geworden. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die zum damaligen Zeitpunkt weitgehend autarken Landesgesellschaften zeitnah mit standardisierten und skalierbaren IT-Services zu versorgen sowie die IT-Dienste und deren Service Level reibungsfrei zu überwachen.
In dieser Situation entschied sich Schenck Process dafür, die extern betriebene IT-Infrastruktur für die zentralen sowie für einige lokale IT-Dienste auf neue Füße zu stellen. Zur Unterstützung und zur Beschleunigung des Prozesses holte Schenck Process einen unabhängigen Berater ins Haus. Die Münchener Gründer Consulting GmbH als Spezialist für IT-Outsourcing entwickelte nach einem Situationscheck gemeinsam mit dem Kunden ein Prozedere für das künftige IT-Sourcing. Ziel war es, die heterogene IT-Landschaft von Schenck Process zu zentralisieren, zu konsolidieren und weiterhin auszulagern, um die Komplexität zu reduzieren und die IT-Prozesse zu optimieren und zu beschleunigen. Zugleich wollte Schenck Process auf Veränderungen im IT-Bedarf deutlich flexibler als bisher reagieren können. Gründer Consulting entwickelte auf dieser Basis eine Ausschreibung und begleitete die Anbieterauswahl.
Transition in moderne Twin Datacenter

Mit Beauftragung der akquinet AG aus Hamburg fiel der Startschuss für die Modernisierung der IT-Services. Akquinet erhielt den Auftrag, die gesamte Kern-IT-Infrastruktur neu aufzubauen inklusive des Netzwerkes, der mobilen Anbindungen, dem Aufbau von europaweit rund 700 neuen und standarisierten Computer-Arbeitsplätzen sowie einem Service Desk. akquinet betreibt hochmoderne Rechenzentren in Norddeutschland, von denen die zwei letzten im Herbst 2014 den Betrieb aufgenommen haben, die nach BSI Grundschutz, ISO 27001 und TÜViT-Trusted Site zertifiziert sind und für ihre Leistungsfähigkeit, Sicherheit und GreenIT-Level prämiert wurden. Die Twin-Datacenter stellen eine verlässliche, skalierbare, energieeffiziente und zukunfstorientierte Basis für das neue IT-Sourcing von Schenck Process dar. Vor der eigentlichen Transition entwickelte akquinet nach einer intensiven Analyse- und Beratungsphase gemeinsam mit Schenck Process zunächst ein neues, globales Active Directory-Konzept. Zwischen September 2014 und Januar 2015 transferierte der Dienstleister alle IT-Systeme des Vordienstleisters Schritt für Schritt in seine Rechenzentren.
Aufgrund eines flexiblen Vertragsmodells kann Schenck Process heute neue IT-Dienste, Server, Client-Systeme oder andere Einheiten und Leistungen gemäß aktuellem Bedarf beziehen. Dem Darmstädter Unternehmen stehen hierfür dauerhaft ein Service Manager und ein IT-Architect des Dienstleisters zur Seite, die über die Einführungsphase hinaus den aktuellen Servicebedarf erheben und passende Lösungen suchen. „Die technologischen Entwicklungen der nächsten fünf Jahre können wir heute noch nicht abschätzen und müssen uns daher flexibel aufstellen bei unserem IT-Service- und -Rechenzentrumsbedarf. Nun haben wir mit akquinet einen Partner, bei dem wir uns sicher sind, dass er unseren künftigen Bedarf erfüllt und uns auf diesem Weg begleitet“, sagt Michael Jud, Vice President Information Technology bei Schenck Process.
Umzug auf beheizbare LKW-Ladeflächen
In einem zweiten Projektschritt wird die Hard- und Software an den über 30 Standorten weltweit modernisiert. Hierfür entwickelte akquinet gemeinsam mit dem Kunden ein Standort-Konzept. Es dient dazu, die lokalen IT-Betriebskosten durch die zentralen IT-Dienste zu senken und zugleich an allen IT-Standorten Services in konstanter und professioneller Qualität bereitzustellen. Im Rahmen des Konzeptes wurden A-, B- und C-Standorte identifiziert. Derzeit sind drei A-Standorte in Deutschland, den USA und Australien als Kompetenzzentren vorgesehen. Sie werden so modernisiert, dass aus ihnen heraus die IT-Services für ganze Regionen erbracht und für die zugeordneten konsumierenden B- und C-Standorte bereitgestellt werden können. Die A-Standorte garantieren künftig die Einhaltung der vereinbarten Service-Level. Die meisten Standorte sind mittels VPN über das Internet an einen A-Standort angebunden, der zukünftig auch einen direkten und abgesicherten break-out zum Internet bereitstellt. Die B-Standorte benötigen zusätzlich bestimmte lokale IT-Services. Beispielsweise müssen noch CAD-Daten lokal abgelegt werden oder Zwischenspeicherungen erfolgen. Strategisches Ziel ist es, diese mittelfristig in C-Standorte zu überführen. Die ca. 18 C-Standorte schließlich beziehen alle Services von den A-Standorten, bspw. zentrale Deployment-Dienste und Support. Von Vorteil ist, dass hier auch bei Mitarbeitern, die wenig IT-affin sind, eine hohe Prozessqualität gesichert ist. „Wir haben mit dem Konzept nun eine klare strategische Ausrichtung für die IT-Modernisierung. Die Leistungsfähigkeit der Standorte wird erhöht, zugleich bleibt mehr Zeit für die Kernaufgaben“ sagt Michael Jud.